Das Segeln und Bewahren der Zeesboote in der Vorpommerschen Boddenlandschaft

Zeesboote sind unvergleichliche Zeugen einer vergangenen Fischerei- tradition. Schon im Mittelalter hatten unsere Vorfahren in der Mecklenburg-Vorpommerschen Boddenlandschaft herausgefunden, dass mit einzelnen quertreibenden Segelfahrzeugen Schleppnetze mit angemessener Geschwindigkeit gezogen werden konnten. Auf diese Weise war ein für die damalige Zeit effektiver Fischfang möglich.

Die Zeesboote waren sich in ihrer Gestaltung, im Grundaufbau und in der Takelage ähnlich und so verwundert es nicht, dass zu bestimmten Anlässen schon damals Wettfahrten zwischen ihnen ausgetragen wurden. Durch die aufkommende Stellnetz- und Reusenfischerei, die mit geringerem Aufwand betrieben werden konnte, ging die Fischerei mit den segelnden Zeesbooten in der Mitte des 20. Jahrhunderts unweigerlich zu Ende. Trotzdem haben sie in Mecklenburg- Vorpommerns Bodden als Freizeitsegler eine lebendige Zukunft.

Schön und stilvoll gleiten Zeesboote fast lautlos durchs Wasser. Nur beim Wenden ist ein kurzes Segelflattern hörbar. Wer glaubt, die Boote würden sich behäbig auf dem Wasser bewegen, der irrt. Die Boote segeln ausgesprochen schnell und man kann mit ihnen auch gut gegen den Wind kreuzen.

Nach 1990 gründeten sich Vereine, die sich um die Pflege der Holzboote, der Fischereitradition und um das gewerbliche Segeln mit zahlenden Gästen kümmern. Demonstrationen der Fischereitradition kann man bei den Zeesbootregatten und speziell bei einer gesonderten Veranstaltung am dritten Wochenende im September im Hafen von Althagen (Ahrenshoop) erleben. Das Segeln mit Gästen findet von den Häfen Dierhagen, Wustrow, Althagen, Born, Wieck, Bodstedt und Barth aus sowie auf der Insel Usedom statt.

Zeesbootregatten
Juni: 3. Samstag in Zingst,
Juli: 1. Samstag in Wustrow,
2. Samstag in Dierhagen,
3. Samstag in Barth,
September: 1. Samstag in Bodstedt und 3. Samstag in Althagen