Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg- Vorpommern

Sagen unterscheiden sich von Märchen durch ihren lokalen Charakter. Die mündlich überlieferte Literatur steht in Bezug zum regionalen Kultur- und Naturerbe und bleibt durch aktives Erzählen lebendig. Sagen wirken glaubwürdig, weil sie an reale Orte geknüpft sind. Beispielhaft dafür ist das Sagenerzählen in Mecklenburg-Vorpommern, wo regionale Gruppen und Einzelpersonen die Tradition lebendig halten. Insgesamt gibt es etwa 50 000 Sagen in Mecklenburg-Vorpommern.

Beim Sagenerzählen werden sechs Hauptformen unterschieden: Mündliches Sagenerzählen, Sagenerzählen als Theater-Spiel, Bildliches Sagenerzählen, Sagenerzählen mit Objekten, Sagenerzählen in gemein- schaftlichen Projekten und Sagenerzählen in Massenmedien. Die Vielfalt des Sagenerzählens wird darüber hinaus in vielen weiteren Formaten deutlich: Führungen in Natur und Städten sowie Vorträge, Multimedia- Shows und Vorlesungen, Volksfeste sowie Sagen-Ausstellungen in Museen tragen dazu bei, Interesse an Sagen zu wecken.

Das CRYPTONEUM Legenden-Museum stellt Sagen aus Mecklenburg- Vorpommern ins Internet und auch ins Geocaching werden Sagen integriert. In Kindergärten und Stadt-Bibliotheken weckt das Projekt „Heimatschatzkiste“ des Heimatverbandes MV e.V. Interesse für Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern.

75 Sagenerzählende bewarben sich, darunter der Verein Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern, der Kulturverein Sagenland M-V, die Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs, der Landes- verband Freier Theater Mecklenburg-Vorpommern, der Förderverein des Heimatmuseums der Insel Poel sowie 10 Museen.